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Irland, Helga Kaffke, Aquarelle, Mayo, Westport, Sligo, Ballycroy, Achill Island, Tullaghan Bay, Slievemore, Connemaraschafe, Donegal, Killala, Clew Bay, Faulmore, Leitrim, Connemara, Leenane, Belmullet, Moor, Dunmore, Asleagh, Cashel, Mullet Halbinsel, Leenane
In englischer Sprache
ISBN: 978-3-95655-897-9
148 Seiten
Seit der Jahrtausendwende lebten die Künstlerin Helga Kaffke und die Schriftstellerin Gabriele Berthel in Ballycroy, Co. Mayo. Ihr gemeinsam verfasstes WALKING TALKING - Unterwegs in Irlands Wildem Westen (Aquarelle: Helga Kaffke - Texte: Gabriele Berthel. EDITION digital, verlag@edition-digital.de. 148 Seiten, 82 Bilder, 24.80 EURO. (https:// edition-digital.de/Berthel/Walkingtalking/)
ist eine sehr persönliche Liebeserklärung an Irlands Westen. Berthel schreibt in ihrer kurzen Einleitung über ihre Lebenspartnerin Helga, die im November 2017 mit 84 starb: “Sie liebte dieses unbezwingbare Licht, dessen Quelle im Dunklen bleibt, wenn der Sturm die schiefergrauen Wolken am düsteren Februarhimmel in Fetzen reißt. Darunter das struppige, olivgrüne Sumpfgras, in dem pink und blau die Schafe blühn“, sie malte “Landschaften, in denen wir alles finden: Moorgras und Moos, Felsen und Farn. Und Menschen. Auch sie, aber öfter noch ihre Spuren: im raffiniert verschlungenen Gewirr elektrischer Drähte, in Cottages, die vom Blick übers Meer (Lage, Lage, Lage!) nicht träumen müssen…“.
Eine stimmige, größtenteils zutreffende Beschreibung dieser vorherrschend weichen, poetischen Stimmung, einer menschenleeren Weite mit ewig wechselnden Wolkenspielen; wenn Menschen auftauchen, dann nur leicht hineingetuscht. Kaffke hat einen eigenen unverwechselbaren Stil entwickelt: Aquarellfarben fließen ineinander über, die Palette bevorzugt leisere, helle, pastellene Erdtöne, es gibt keine grellen Tupfer und keine scharfen Kanten. Moderne und urbane Szenen, Anklänge etwa an die Moderne, an Gesellschaftliches oder ähnliche thematische Hinweise bleiben draußen vor. Ansichten kleiner Städte wie z. B. Newport, Co. Mayo, Cashel, Leenane, Dunmore, Killala oder Bundoran bekommen was leicht Märchenhaftes, teils Surreales.
Man muss sich auf die Aquarelle einlassen, um die subtilen Variationen in den ähnlichen Motiven zu entdecken –und wird dann belohnt.
Einige der Gedichte sind inspiriert von den Bildern und begleiten diese textlich:
Windspiel
Korallen ohne Ende, endlose Blicke
übers Meer: dieser Strand
steht in jedem Reiseführer. Strandnelken gibt es hier
und Stranddisteln
und Strandläufer
und sogar einen Greyhound auf dem nassen Strand …
Zwei Geschichten runden den Textanteil ab: Das Porträt der offensichtlich unverzichtbaren Bina McLoughlin in ihrem zivilisationsfernen ramshackle cottage, umgeben von ihren animalischen Freunden, ihren Hunden, Schafen, Hühnern, Hähnen, im Hügelland um Leenane. Die inzwischen verstorbene Bina taucht(e) immer mal wieder (“ein richtiges irisches Original“) in Essays deutscher Reisefeuilletonisten auf. In einer weiteren Geschichte spielen Father McMurphy, Bridie McCormack, Mr. O’Reilly, Snoopys Tresen, der Herr Jesus und Martha auf dem alten Friedhof die Haupt- und Nebenrollen. Klingt alles ein wenig nach ye olde world charm of Ireland? Berthel: “Kann man aber hier, im äußersten Westen, auch noch antreffen. Man muss es (und hier klingt offensichtlich Heinrich Bölls ’Warnung’ aus seinem Irischen Tagebuch an, H.R.) nur finden.“
Glauben wir’s ihr - und versuchen zu den touristischen Hoch-Zeiten neuralgische Touri-Spots so gut wie eben möglich zu umgehen.
Hermann Rasche
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