Rezession zu dem Album „Harferflocken)
Die Töne einer Harfe kennen sich untereinander. Jeder von ihnen hat eine ganze Saite für sich allein. So bilden sie eine Gesellschaft mit ganz besonderer Atmosphäre." (Christof Stählin).
Ein ideales Terrain für Tom Daun, das er mit traumwandlerischer Sicherheit auszuloten weiß. Er gehört zur Crème der Harfenvirtuosen hierzulande, hat klassische Gitarre studiert und an der Universität Edinburgh in "Scottish Traditional Music" sowie "History Of Notation" den "Master Of Music" erworben. Als Gründungsmitglied des Ensembles für "neue alte" Musik "LA ROTTA", erst Recht aber mit seinen höchst artifiziellen und handwerklich gediegenen Harfenprojekten zählt er zu den besonders wagemutigen seiner Zunft, der mit seinen im Grunde zeitlosen Produktionen regelrechte Standards zu setzen versteht.
Seine "Harfenflocken" offerieren eigene Kompositionen aus 15 Jahren; musikalische Erinnerungen und Phantasien einer sehr langen Liebe zu diesem magischen Instrument. Trotz ihrer Vielsaitigkeit ist die diatonische Harfe ein eher rudimentäres Klangwerkzeug, das pro Oktave nur sieben Töne bereithält - vergleichbar mit einem Klavier ohne schwarze Tasten. Chromatische Töne können daher nur mit Hilfe spezieller Halbtonklappen erzeugt werden.
Diesem vermeintlichen Handicap steht ein Klangreichtum gegenüber, der seinesgleichen sucht. Eine unwiderstehliche Verlockung zu träumerisch-sinnlicher Spielerei und subtilen Reminiszenzen ("Meditation", "Harfenflocken", "Summer Rain"). Die kleine Harfe ist aber keineswegs auf rein tonale Musik festgelegt. Durch Umschalten der Halbtonklappen während des Spiels lassen sich chromatische Passagen meistern ("Acht Elfen", "Pabanas"). So reizvoll diese Technik ist, so schnell sind die Grenzen der Spielbarkeit erreicht: "Charlotte" z.B. verlangt immerhin ganze 34 Klappenwechsel. Verblüffende harmonische Wirkungen entfalten sich überdies, wenn die Halbtonklappen in verschiedenen Oktaven jeweils unterschiedlich eingestellt werden; etwa in h-Dur in der tiefen Oktave, e-moll in der Mitte, g-moll oben ("Die Möwe", vergleichbar auch z.B. mit der "Caravane bleue", den "Waves" oder "Tangoletto"). Selbst atonale Passagen mit allen zwölf chromatischen Tönen können gelingen ("A la recherche de son perdu"). Und sogar der "Canarios" des spanischen Gitarrenvirtuosen Gaspar Sanz entfaltet erst auf der Harfe seine volle Wirkung. Das Album bietet eine Fülle solcher Überraschungen und ist daher auch für "Harfen-Einsteiger" eine formidable Empfehlung.
Trackliste:
01 - Acht Elfen - 48:00
02 - Summer rain - 38:00
03 - Stuzzicadenti - 35:00
04 - Charlotte - 42:00
05 - Pabanas - 45:00
06 - Canarios - 40:00
07 - Caravane bleue - 07:00
08 - Verschlüsselt - 49:00
09 - Meditation - 24:00
10 - Harfenflocken - 04:00
11 - Vier gegen drei - The butterfly - 30:00
12 - Onde que tope una queis - Anxerico dee quince anos - 10:00
13 - Waves - 22:00
14 - Tangoletto - 20:00
15 - Die Möwe - 31:00
16 - A la recherche du son perdu - 31:00
Achtung: Die Spielzeiten der einzelnen Tracks sind durcheinander geraten!!!
Ein ideales Terrain für Tom Daun, das er mit traumwandlerischer Sicherheit auszuloten weiß. Er gehört zur Crème der Harfenvirtuosen hierzulande, hat klassische Gitarre studiert und an der Universität Edinburgh in "Scottish Traditional Music" sowie "History Of Notation" den "Master Of Music" erworben. Als Gründungsmitglied des Ensembles für "neue alte" Musik "LA ROTTA", erst Recht aber mit seinen höchst artifiziellen und handwerklich gediegenen Harfenprojekten zählt er zu den besonders wagemutigen seiner Zunft, der mit seinen im Grunde zeitlosen Produktionen regelrechte Standards zu setzen versteht.
Seine "Harfenflocken" offerieren eigene Kompositionen aus 15 Jahren; musikalische Erinnerungen und Phantasien einer sehr langen Liebe zu diesem magischen Instrument. Trotz ihrer Vielsaitigkeit ist die diatonische Harfe ein eher rudimentäres Klangwerkzeug, das pro Oktave nur sieben Töne bereithält - vergleichbar mit einem Klavier ohne schwarze Tasten. Chromatische Töne können daher nur mit Hilfe spezieller Halbtonklappen erzeugt werden.
Diesem vermeintlichen Handicap steht ein Klangreichtum gegenüber, der seinesgleichen sucht. Eine unwiderstehliche Verlockung zu träumerisch-sinnlicher Spielerei und subtilen Reminiszenzen ("Meditation", "Harfenflocken", "Summer Rain"). Die kleine Harfe ist aber keineswegs auf rein tonale Musik festgelegt. Durch Umschalten der Halbtonklappen während des Spiels lassen sich chromatische Passagen meistern ("Acht Elfen", "Pabanas"). So reizvoll diese Technik ist, so schnell sind die Grenzen der Spielbarkeit erreicht: "Charlotte" z.B. verlangt immerhin ganze 34 Klappenwechsel. Verblüffende harmonische Wirkungen entfalten sich überdies, wenn die Halbtonklappen in verschiedenen Oktaven jeweils unterschiedlich eingestellt werden; etwa in h-Dur in der tiefen Oktave, e-moll in der Mitte, g-moll oben ("Die Möwe", vergleichbar auch z.B. mit der "Caravane bleue", den "Waves" oder "Tangoletto"). Selbst atonale Passagen mit allen zwölf chromatischen Tönen können gelingen ("A la recherche de son perdu"). Und sogar der "Canarios" des spanischen Gitarrenvirtuosen Gaspar Sanz entfaltet erst auf der Harfe seine volle Wirkung. Das Album bietet eine Fülle solcher Überraschungen und ist daher auch für "Harfen-Einsteiger" eine formidable Empfehlung.
Trackliste:
01 - Acht Elfen - 48:00
02 - Summer rain - 38:00
03 - Stuzzicadenti - 35:00
04 - Charlotte - 42:00
05 - Pabanas - 45:00
06 - Canarios - 40:00
07 - Caravane bleue - 07:00
08 - Verschlüsselt - 49:00
09 - Meditation - 24:00
10 - Harfenflocken - 04:00
11 - Vier gegen drei - The butterfly - 30:00
12 - Onde que tope una queis - Anxerico dee quince anos - 10:00
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