01526 ij 2.12 Unvollkommende Reise durch den Westen Irlands

Unvollkommene Reise durch eine vollkommene Landschaft im irischen Westen
Die Sonne steht tief über dem Ballinakill Harbour. Am alten Pier gegenüber der Connemara- Filiale von Avoca-Weavers macht John Mongan die Leinen los und sein Boot gleitet in den Meeresarm hinaus. Schon bald ist vom Verkehr auf der Nationalstraße 59 nichts mehr zu hören, die Lorraine-Marie tuckert im Gleichklang vor sich hin, teilt mit dem Bug das spiegelglatte Wasser. Bis auf ein Ehepaar aus Kansas sind nur Einheimische an Bord, die Gesichter gerötet vom Sonnenschein der letzten Tage. „Rechts von uns liegt Tully Mountain“, erklärt John. Um zur Schule zu gelangen, musste er den Berg immer überqueren, was bei einer Höhe von knapp 400 m sicher kein Zuckerschlecken war, vor allen Dingen bei Regen und Sturm. Vorbei an Netzgehegen eines Lachszüchters fährt das Boot weiter in Richtung offene See. Die Gäste genießen die Kulisse der Twelve Bens im Osten. Eine Flasche Cabernet Sauvignon wird geöffnet, zu der John Gläser und einen Musiker beisteuert. Die Melodien, die Aidan auf seiner Concertina spielt, untersteichen die Wirkung der vorbeiziehenden, majestätischen Landschaft...

Autor: Ulrich Ahrensmeier
Seiten: 6
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